„Before I Die“: Kamener Hospizverein begeistert für Hospizarbeit

Schwerstkranke, sterbende Menschen, ihre Angehörigen und Freunden bietet der Verein seit knapp 25 Jahren ambulanten Hospizdienst in Kamen, Bergkamen und Bönen an. Er steht vor der Herausforderung, Menschen ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit zu begeistern. Mit dem in der Hospizarbeit etabliertem Projekt „Before I die“ wurden nun öffentlichkeitswirksam neue potenzielle Ehrenamtliche auf den Verein und seine Arbeit aufmerksam gemacht.

Neben der palliativen Beratung bietet der Kamener Hospizverein auch einfühlsame (Trauer-)Begleitung und Unterstützung durch geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter an. Bei der psychosozialen Begleitung stehen die persönliche Auseinandersetzung von Sterbenden mit ihrer Erkrankung, Leiden, Leben, Sterben und Tod im Vordergrund. Für Angehörige und Freunde stehen sie als Ansprechpartner und Unterstützung bereit. Dabei stellen Sie sich individuell auf die Möglichkeiten und Wünsche der Kranken, Angehörigen und Freunde ein, wodurch Ängste genommen werden und Seelenfrieden gegeben wird. Die ehrenamtlichen Hospizhelfer leisten somit einen wichtigen Beitrag zu der Arbeit des Vereins.

Leider sind die Hospizhelferkurse des Vereins wenig besucht und auch das bevorstehende Jubiläum, welches neue Ehrenamtler auf den Verein aufmerksam machen könnte, gestaltet sich zu Pandemiezeiten schwierig. Damit trotz dessen wieder mehr Menschen das Ehrenamt ergreifen, hat unsere Stiftung an den Verein für die Durchführung des Kunstprojektes „Before I Die“ gespendet. An wechselnden Orten im Kamener Stadtgebiet regte das Kunstprojekt dazu an, sich mit Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Potenzielle Ehrenamtliche wurden so für die Themen Tod und Sterben sensibilisiert und darüber aufgeklärt.

Die Aktion „Before I die“ wurde ursprünglich von der US-amerikanischen Künstlerin Candy Chang ins Leben gerufen und seit 2011 weltweit mehr als 5000-mal in 78 Ländern durchgeführt. In einer heruntergekommenen Gegend in New Orleans verwandelte sie eine verwahrloste Hauswand in eine überdimensionale Tafel und bat die Menschen dort niederzuschreiben, welche Wünsche und Träume sie haben, welche Ziele sie verfolgen, welche Hoffnungen sie haben. Durch diese Aktion erhielt diese Gegend neuen Glanz, durch die vielen Beiträge der Menschen und dadurch, dass die Menschen vor Ort ins Gespräch gekommen sind. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergänglichkeit steigert das Bewusstsein und die Empathie für Sterbenskranke und bietet so einen guten Anknüpfungspunkt für die Aufklärung zum Thema Hospizarbeit.

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Barbara Divis und Sabrina Plack von dem Kamener Hospizverein bei der Aktion „Before I Die“ in der Kamener Innenstadt.
Eine Tafel voller Wünsche am Ende des Aktionstages.